A wie Alternativprojekt (AP)

Das Alternativprojekt hat zum Ziel, die Schüler*innen über Erlebnisse in der Natur in ihrem Selbstvertrauen zu stärken. Über die drei zentralen Säulen Klettern, Kajak und Segeln wird das Vertrauen in ihr Können gestärkt. Dies wirkt sich auch besonders positiv auf das schulische Lernen aus.

Wir schätzen das aktuelle Können der Kinder und Jugendlichen wert. Wir nehmen sie als Subjekte ihrer eigenen Entwicklung war.  Wir bieten ihnen Handlungsfelder, in denen sie ihr Können ausbauen und ihr Wollen ausrichten.

Diese Handlungsfelder finden wir immer wieder scheinbar fernab von dem, oft mit traumatisierenden Erfahrungen belastetem, traditionellem Unterrichtsgeschehen. Der Unterricht im AP ist ganzheitlich und handlungsorientiert angelegt. Durch die Handlungsfelder eröffnen wir den Kinder und Jugendlichen veränderte und verändernde Erfahrungen der Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Diese initiieren den Aufbau, die erfahrungsbasierte Stärkung und die Neukonstitution personenbezogener Werte und Gefühle

 

Dazu nutzen wir intensiv Natur-, Körper- und Bewegungserfahrungen. Hier setzen wir vielfältige Peer-Learning-Settings um. Dabei ermöglichen wir Rollenwechsel (z.B. Kinder und Jugendliche als Lehrende für Lehrende).

  • intensivpädagogische, jahrgangsgemischte Klasse (7 Schüler*innen; 2 erlebnispädagogisch qualifizierte Sonderpädagogen)
  • intensivpädagogischer Rahmen (Elternarbeit, Beratung, Beziehungsarbeit, Peer-Learning [Buddiesystem], Netzwerkarbeit, Praktika, Arbeit an den individuellen Themen, Projektarbeit uvm.)

Neben dem epochal angelegten Klassenunterricht mit dem Fokus auf die Kernfächer und die Gruppenzusammensetzung finden die Kinder und Jugendlichen vor allem über die Handlungsfelder einen Zugang zum eigenen Selbst, dem Können und dem Wollen:

Handlungsfeld Kajak

  • Alleinverantwortlich für sich selbst. Mittelbare Sicherheit erfahrbar durch die Gruppe.
  • Erprobungsfeld: Schwimmbad/Paddelwerkstatt
  • Realsituation: Bäche/Flüsse bis WW3, Buddie/Guide für Mitmenschen

Handlungsfeld Klettern

  • Verantwortung für sich und die Partner*innen. Zusätzliche Sicherheit erfahrbar
  • durch die Partner*innen.
  • Erprobungsfeld: Kletterturm/Kletterwerkstatt
  • Realsituation: Felsklettern/Baumklettern im Toprope. Sichernde für Mitmenschen.

Handlungsfeld Segeln

  • Verantwortung für sich und die Gruppe. Sicherheit durch komplexes Verstehen der Zusammenhänge von Gruppenabstimmung und Umweltbedingungen.
  • Erprobungsfeld: Schwimmbad/Auftakeltag/Segelwerkstatt
  • Realsituation: Segelreviere Dümmer/Steinhuder Meer/Heeger Meere.

In Anknüpfung an die Handlungsfelder und die Alltagswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen entstehen ständig dynamische und gruppenspezifische Projektfelder. Beispiele hierfür sind: Flussschwimmen, Naturhandwerk („Bushcraft“), Radfahrprojekt uvm. Die Einbettung dieser Projektfelder in die individuelle Sinnkonstitution, die Verknüpfung mit der Alltagswirklichkeit und die jeweiligen sozialen Bezugssysteme und wahrnehmungen sind dabei richtungsweisend.
Denn damit diese Erfahrungs- und Lernräume auch als solche von den Kindern und Jugendlichen aktiv genutzt werden, sollten sie Möglichkeiten für die Befriedigung des starken Bedürfnisses nach Autonomie (vgl. MÜLLER & STEIN, 2015, 219) enthalten und so Selbstbildung ermöglichen. Der intensiven Arbeit an den individuellen Schemata der Wahrnehmung und der Selbstbildung wird durch die Arbeit an den Themen der Kinder und Jugendlichen entsprochen.
Die gemeinsame Basis dieser individuellen Themen stellt die emotional-soziale Entwicklung dar. Sie ist der zentrale Anknüpfungspunkt der intensivpädagogischen Arbeit im Alternativprojekt der Eickhofschule.